Die Zwillinge
„Herr Bundeskanzler Schröder, was haben Sie da eigentlich für
eine Narbe am Kopf?“
„Ich war ein siamesischer Zwilling.“
„Wie kommt es, daß Sie überlebt haben?“
„Wir wurden schon als Säuglinge getrennt.“
„Wer ist denn Ihr Zwillingsbruder?“
„Berlusconi, der italienische Ministerpräsident.“
„Ja, das hätte jeder erkennen können.“
„Genau. Er, wie ich, lieben den Fußball und haben die gleichen
schönen schwarzen Haare. Wir beide wissen mit den Medien perfekt umzugehen.
Auch ich schaue hinter jede Hecke, ob dort nicht jemand ist, dem ich die
Hände schütteln könnte. Und über die Frauen möchte
ich gar nicht sprechen.“
„Ja, man hätte es merken müssen. Aber nun gibt es doch diesen
Streit.“
„Mit meinem Zwillingsbruder streite ich nicht. Er hat mir einen Gefallen
getan. Wegen der beschissenen innenpolitischen Lage brauche ich ein außenpolitisches
Ventil. Das hat vor der Wahl auch so wunderbar geklappt. Da ging der Streit
mit den USA allerdings von mir aus. Das konnte ich natürlich nicht
ein zweites Mal machen. So hat mein Bruder zum Schein den Streit begonnen.
Wir beide belügen und betrügen das Volk, ohne mit der Wimper
zu zucken.“
„Aber nun können Sie Ihren Bruder nicht sehen.“
„Meinen Bruder kann ich auch am Maschsee in Hannover sehen.“
„Wieso?“
„Silvio ist die Sonne meines Lebens.“
copyright: ach-satire.de 10.07.03
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