Clements Augen

„Herr Minister Clement, da ist Geld verschwunden. Da wurden Leute ohne echte Gegenleistung üppig bezahlt. Da sind Freunde mit Aufträgen bedient worden.“
„Nehmen Sie endlich zur Kenntnis, daß ich Wert lege auf mein Ansehen, daß ich nicht in Kauf nehme, daß mir persönlich Vergehen zur Last gelegt werden.“
„Warum regen Sie sich denn so auf?“
„Als freier Bürger unseres Landes darf ich das wohl.“
„Aber haben denn nicht, wie der Landesrechnungshof in NRW feststellte, die von Ihnen gegründeten Landesgesellschaften mit unseren Steuergeldern Aufträge ohne Votum der Aufsichtsgremien vergeben?“
„Ach, das ist doch in NRW Usus.“
„Wurde das Personal nicht besser bezahlt als im Landesdienst üblich?“
„Ich kann nur sagen, diese Neiddebatte gefällt mir nicht.“
„Ja, so wird es sein. Deshalb hat wohl auch ihr Busenfreund, Christian Langer, Aufträge ohne saubere Ausschreibungen in Millionenhöhe erhalten?“
„Man wird doch seinem Freund mal einen kleinen Gefallen tun dürfen.“
„So, so.“
„Das er Aufträge von der Messe Düsseldorf, dann von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) und später von der Projekt Ruhr erhalten hat, liegt nicht an seinen blauen Augen.“
„An wessen Augen dann?“
„Natürlich an den meinen.“
„Hatten Sie ein Auge zugedrückt, als die Verantwortlichen die Aufträge erteilten?“
„Nein, ihnen zugeblinzelt.“
 

copyright: ach-satire.de 19.07.03

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